In dieser Vitrine gilt das Sprichwort „ES IST NICHT ALLES GOLD WAS GLÄNZT“

Bei Sammlern sind die Kameras der Marken Zorki und FED als „Russen-Leicas“ bekannt geworden, da zumindest die ersten Modelle nahezu exakte Kopien der ersten Leica-Kameras darstellten.

Dies war möglich, da die UdSSR keine internationalen Patentabkommen anerkannte und ihrer Industrie erlaubte, westliche Kameras zu kopieren.

Gleiches Schicksal ereilte z. B. die schwedische Hasselblad 1600F/1000F unter den Namen Salyut und später Kiev.

Aufgrund der hohen Ähnlichkeit zu den meist sehr teuren Leicas werden Kameras von Zorki und FED Kameras oft als echte Leicas angeboten. Es sind Fälle bekannt, in denen Fälscherwerkstätten aus günstigen Zorki und FED-Kameras durch das geschickte Austauschen von Schriftzügen, Seriennummern etc. „echte“ Leicas herstellten. Diese Fälschungen sind für den Kenner meist leicht daran zu erkennen, dass die russischen Kameras mit anderen Materialien unter größeren Fertigungstoleranzen gebaut wurden als die echten Leicas. So ist z. B. das Auslösegeräusch bei Zorkis deutlich lauter und sind Details sehr viel gröber ausgearbeitet.

Weiters wurden verschiedene imitierte Leicas in Wirklichkeit nie gebaut. Es ist z. B. extrem unwahrscheinlich, dass eine Leica, die für das deutsche Militär produziert wurde (beliebte Fälschergravuren: Luftwaffe oder Marine) einen für den Einsatz überflüssigen Luxus wie ein „vergoldetes“ Messinggehäuse oder einen Bezug aus Schlangenleder besitzt. Solche Kameras stellen durchweg fantasievolle Fälschungen dar.

99,99 Prozent aller am Markt befindlichen Leicas mit Hakenkreuz-Symbol und/oder den Beschriftungen “Wehrmacht”, “Marine”, “Luftwaffe”, “Bildberichter” oder ähnlich sind Fälschungen.

Die Geschichte der gefälschten Leica-Kameras ist eng mit der Popularität und dem Ruf der Marke verbunden. Leica, bekannt für ihre hochwertigen Kameras, zog im Laufe der Jahre Nachahmer an, die versuchten, von diesem guten Ruf zu profitieren.

Ein Grund für die Fälschungen war die Kombination aus der hohen Nachfrage nach Leica-Kameras und den hohen Preisen der Originalprodukte. Sammler und Fotografen waren bereit, viel Geld für die Marke zu zahlen, was einen Anreiz für Fälscher schuf.